Keychee hat seit Anfang diesen Monats sein neues Album draußen: fires and wires. Das Album steht unter Creative-Commons-Lizenz und kann hier kostenlos runtergeladen werden.
Ein paar unpassende Sätze: Ich kann sein Werk nur mit den gleichen Worten zu fassen versuchen, die ich schon der Beschreibung des Cover-Artworks zugedacht habe – warm verstörend. Das Besondere an seinem Stil, den zu benennen er im Übrigen klar verweigert, ist gerade für mich, dass sich die Musik so schwer fassen, so schwer nur in Worte kleiden lässt. In Kenntnis seiner früheren Alben, und ich bekenne mich an dieser Stelle klar zum Bewunderer seiner Kunst, der Kunst eines Freundes wohlgemerkt, darf behauptet werden, dass dieses Album sein bislang ‚positivstes‘ Werk darstellt. Gleichwohl sind die einzelnen Stücke von Dissonanzen durchzogen, einem Riss im Gefüge der Welt, immer sacht, nie aufdringlich, vielmehr eine Klang- und Empfindungswelt vieler kleiner Risse, kleiner Wunden. Hier tun sich keine unüberwindbar pathetischen Schluchten großer Wehmutsgesten auf, hier schreit kein düsterer Prediger nach Erlösung. Unheilbar, unversöhnlich ist das Werk trotzdem, ob mit der Welt oder deren vielen hohlen Vorstellungen, die wir täglich, stündlich, sekündlich ertragen müssen, ob unversöhnlich mit sich selbst oder seinem Erschaffer, ich weiß es nicht, ich will es auch gar nicht wissen. Für mich ist nur eines sicher: Solange ich das Album höre weiß ich mich vor vielen sanften (Ab)gründen stehen, vor mir entblößt sich mindestens eine Sehnsucht verheißende Weite, Flüsse fließen auf und ab und ich fühle mich der Frage ganz entrückt, ob ich nun springen soll oder eben nicht. Ich bin entrückt doch Abstand gewinne ich keinen.
Am 27. März tritt Keychee feat. Hoermes hier in Berlin im Schokoladen auf. Dabei wird er visuell begleitet von Vjane ma.beat. Ich werde den Auftrtitt filmen und in den kommenden Wochen zusammen mit keychee ein kurzes Video aus dem Material basteln, was natürlich hier auf dem VisualBlog Premiere feiern wird.