Nintendo Classic Mini: Was kann die neue Retro-Konsole?


Nintendo selbst hatte wohl selbst nicht mit einem so großen Erfolg der neuen Retro-Konsole gerechnet: Als die Neuauflage der ersten Videospielkonsole der Japaner in den Einzelhandel kam, war der Verkaufsandrang immens – fast überall war die Konsole, für die ein Verkaufspreis von 70 Euro angesetzt war, ausverkauft; noch immer ist die Verfügbarkeit problematisch. Worin ist die hohe Nachfrage begründet?

Nachbau vom erfolgreichen Nintendo Entertainment System

Die Vorlage der Retro-Konsole, das Nintendo Entertainment System (kurz:NES) gehörte zu den erfolgreichsten Spiele Konsolen überhaupt – mit weltweit fast 62 Millionen verkauften Einheiten gilt dies bis heute. Legendäre Spielereihen wie Super Mario Bros. oder Zelda nahmen auf dem NES ihren Anfang. Trotz aus heutiger Sicht einfacher Optik sorgte das durchdachte Gameplay für ganz ausgezeichnete Spielerlebnisse. Viele Gamer würden sich heute gerne wieder eine solche Konsole kaufen – doch die ersten Geräte sind mittlerweile mehr als 30 Jahre alt. Gut erhaltene und funktionsfähige Exemplare sind nur zu Sammlerpreisen erhältlich, die die meisten Menschen kaum bereit sind zu zahlen.

Kein Vergleich: deutlicher Leistungszuwachs zum Original

Nintendo hat diesen Retro-Trend offensichtlich für sich entdeckt: In der Optik des Originalsystems wurde Anfang November 2016 der so genannte Nintendo Classic Mini. Auf den ersten Blick gleicht die neue Konsole dem geschrumpften Original, nur technische Neuerungen wie der HDMI-Anschluss zeigen, dass im Inneren aktuelle Technik werkelt. Zum Vergleich: Wog die erste Konsole noch etwa 1250 g, bringt das Retro-Gerät nur etwa 170 g auf die Waage – und das bei einer vielfach höheren Leistung. Verbaut ist eine ARM-CPU, wie sie auch in Smartphones und Tablets zum Einsatz kommt. Neben 256 MB Hauptspeicher kann der Prozessor auch auf 512 MB-Flash-Speicher zurückgreifen. Der Leistungssprung ist immens; das Original besaß gerade einmal 2 KB RAM, die Taktfrequenz des Hauptprozessors war auf 5,37 MHz beschränkt. Allerdings: Die neue Konsole führt die Spiele nicht nativ aus, sondern muss emulieren, was einen höheren Leistungsbedarf mit sich bringt. Der bei der Originalkonsole nicht vorhandene interne Speicher wird dazu verwendet, die Spiele direkt vorzuinstallieren. Anders als beim NES kommen also keine Spielmodule zum Einsatz, was den Vorteil mit sich bringt, dass keine zusätzlichen Spiele gekauft werden müssen – allerdings auch nicht können. Wer also andere Klassiker spielen möchte, als jene, die bereits vorinstalliert sind, ist entweder auf einen Emulator angewiesen oder muss zum Original greifen.

Zu den beliebtesten Spieleserien, die bereits vorinstalliert sind, gehören:

Dr. Mario
Castlevania (I und II)
Super Mario Bros
Megan Man 2
The Legend of Zelda (i und II)

Insgesamt sind 30 Spiele vorinstalliert. Die bereits genannten 70 Euro Verkaufspreis mögen möglicherweise dem einen oder anderen hoch erscheinen, weil sich aus heutiger Sicht um technisch anspruchslose Spiele handelt, mit den bereits viel Geld verdient wurde. Das Original kostete bei seinem Erscheinen in Europa im Jahre 1986 in etwa 300 DM – in Relation zur damaligen Kaufkraft eine durchaus üppige Summe. Den Erfolg der Konsole konnte dies trotzdem nicht verhindern, und so ist auch mit einem anhaltenden Erfolg beim Nintendo Classic Mini zu rechnen.

Infografik gefunden bei: Vexcash.com